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Klangkörper

Exzellente Klangkörper
Erfahrung lässt sich nicht ersetzen. Exzellente Klangkörper erfordern eine perfekte Abstimmung von Mensuren, Klangsaiten, Resonanzböden, Gussrahmen und Rastenkonstruktionen. in der harmonischen Balance dieser Komponenten zueinander liegen die Geheimnisse guter Klangqualität.

Resonanzboden
Resonanzböden müssen die von den Klangsaiten aufgenommene Energie in Luftschall wandeln. Gleichzeitig müssen Resonanzböden außerordentlich stabil sein, um dauerhaft den auf ihnen lastenden Druck der Klangsaiten zu tragen. Die Stabilität der Resonanzbodenwölbung, die Eigenschaften in seinen Randzonen, das Elastizitätsmodul, die innere Dämpfung, die Fortpflanzungsgeschwindigkeiten unterschiedlicher Frequenz längs und quer zur Faser, Dimensionierung und Positionierung der Brücken und Rippen und vieles mehr bestimmen die charakteristischen Schwingungseigenschaften. Nicht ohne Grund sind Klaviere und Flügel von ausgezeichneter Klangqualität.

Rastenelemente
Auch hier sind Auswahl und Qualität der verwendeten Holzarten von wesentlicher Bedeutung. Die Rastenrahmen der Flügel entstehen aus starken Furnierschichten, und für die Resonanzbodenrahmen der Klaviere wird feste Rotbuche verwendet.

Klangstege
Klangstege bilden die Verbindung zwischen Klangsaiten und Resonanzböden. Klangstege dienen als eine der beiden Begrenzungen der klingenden Saitenlängen und zur Verteilung des von Klangsaiten senkrecht auf die Resonanzbodenplatten wirkenden Kräfte. Kein Wunder also, dass gerade die Klangstege und ihre sorgsame Anpassung an die Menschen von besonderer Bedeutung sind. Klangstege sind von hohem handwerklichen Niveau.

Oberflächen
Im Klavierbau dienen Lackflächen nicht nur der optischen Schönheit, sondern auch zum Schutz der Materialien. So entsteht ein optimaler Schutz, der die Schwingungseigenschaften nicht beeinträchtigt.

Stimmstockmaterial
Die Zähigkeit der kreuzweise zueinander angeordneten Buchenschichten und die Haltekraft der die Stimmnägel umschließenden Holzfasern bestimmen den sicheren Sitz der Stimmnägel. Bei Klavieren sind die Stimmstockkomponenten unmittelbar in die Gussrahmen integriert. Auch bei Flügeln sichert die feste Verbindung zwischen Stimmstock und Gussrahmen auf lange Zeit ausgezeichnete Stimmstabilität.

Gussrahmen
Das Rückrat der Instrumente bilden, schwere, gusseiserne Rahmen. Sie nehmen fast 18.000 kg an Spannung auf, die von über 200 Klangsaiten ausgeht. Nur die besten Gießereien können diese Anforderungen erfüllen.

Mensur und Klangcharakter
Die Saitenbespannung eines Klaviers nennt man Mensur. Ebenso wichtig wie die Positionierung der über Kreuz gespannten Klangsaiten ist deren korrekte Dimensionierung nach Länge, Gewicht und Durchmesser. Ton für Ton wird jede einzelne Klangsaite berechnet. Dabei spielen Zugfestigkeit des Materials, Massebelag, Inharmonizität, Elastizitätsmodul und Impedanz wichtige Rollen.

Gute Mensuren
bestimmen den natürlichen Klangcharakter akustischer Flügel und Klaviere, deren Timbre und die von Pianisten so geschätzten, vielseitigen Möglichkeiten zur Klanggestaltung. Hierzu bieten elektronische Klavierinstrumente keine Alternative.

18.000 kg Spannung
Während die Gussrahmen die Saitenspannung (ca. 18.000 kg) tragen, halten die Resonanzböden vor allem den von den Klangsaiten über die Klangschräge ausgeübten Druck. Dies ist auch der Grund warum regelmäßige Stimmungen notwendig sind, denn wechselnde relative Luftfeuchtigkeiten beeinflussen die Kräfteverhältnisse, die zwischen den Klangsaiten und Resonanzböden herrschen.

Klangsaiten
Die Stahlsaiten müssen hohe Zugkräfte tragen, die meisten von ihnen über 70 kg oder mehr. Dazu eignet sich nur hochfester Stahldraht, der in runden und sechseckigen Querschnitten speziell für den Pianofortebau produziert wird. Ähnlich hoch sind die Ansprüche an die Kupferdrähte, die der Umwicklung von Basssaiten dienen.

Aufziehen der Klangsaiten
Handarbeit ist im Klavierbau überall zu finden. Dazu gehört auch das Aufziehen der Klangsaiten.

Alterung
Es braucht Zeit, bis die in einem Klangkörper vielfältig aufeinander wirkenden Spannungsverhältnisse in ein stabiles Gleichgewicht kommen, und erst wenn dies geschehen ist, folgen die Montage von Spielwerk und Gehäuse.

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Feedback & Impressum · © Josef Hölzl, 2015, Stand: 29.12.2019