Frederic Chopin wurde am 4. März 1810 in Zelazowa Wola bei Warschau als Sohn eines Franzosen und einer Polin geboren. Er war einer der berühmtesten Klavierkomponisten der Romantik. Frederic Chopin begann mit dem Klavierspiel, als er vier Jahre alt war, den ersten Unterricht erhielt er mit sieben. Noch im selben Jahr veröffentlichte er seine erste Komposition, einen polnischen Tanz, die „Polonaise“. Seine Lehrer in der Heimatstadt waren Adalbert Zywny und Joseph Elsner, der Direktor des Warschauer Konservatoriums.
Mit acht Jahren trat Chopin erstmals auf. Noch als Kind durfte er dem russischen Zaren vorspielen, der ihn mit einem Diamantring belohnte. Die erste Konzertreise führte ihn 1829 nach Wien, wo er sich in den darauffolgenden zwei Jahren aufhielt. Im Alter von 21 Jahren ging Frederic Chopin nach Paris, wo er in den Salons auftrat, als Klavierlehrer sein Geld verdiente und einen großen Freundeskreis fand, dem unter anderem Franz Liszt, Hector Berlioz und Jakob Meyerbeer, sowie die Schriftsteller Honore de Balzac und Heinrich Heine angehörten.
Mitunter verwendete Chopin in
seinen Kompositionen ungewöhnliche Harmonien aus der Zigeunermusik, was diesen
Stücken volksmusikalischen Charakter verleiht. 1837 lernte er durch die
Vermittlung von Franz Liszt die französische Schriftstellerin George Sand
kennen. Sie begleitete ihn 1838 nach Mallorca, wo er Heilung
für eine ausbrechende Lungentuberkulose suchte. Die Beziehung mit ihr endete
1847. Von seiner letzten Konzertreise nach London und Schottland kehrte Chopin
1848 todkrank zurück. Er starb am 17. Oktober 1849 in Paris. (Bild von Grab)
Chopins Kompositionen sind stark von seiner Herkunft, d. h. von den rhythmischen
und melodischen Eigenheiten der polnischen Volksmusik, geprägt. Als Komponist
ist Chopin der Begründer eines völlig neuen, bis dahin nicht gekannten
Klavierstiles. Der romantisch-lyrische Charakter seiner Musik ist gekennzeichnet
von hoher Virtuosität, origineller Melodieführung, subtiler Rhythmik und
modulationsreicher Harmonik.
Chopin übte großen Einfluss auf
andere Komponisten aus, insbesondere auf Franz Liszt, Sergej Rachmaninow,
Aleksandr Skrjabin und Claude Debussy.
Zu den zahlreichen veröffentlichten Kompositionen Chopins gehören neben den
zwei Klavierkonzerten in f-Moll und e-Moll 60 Mazurken ( eine Mazurka ist ein
polnischer Dreh- und Springtanz), 27 Etüden, 25 Préludes, 20 Nocturnes, 16
Polonaisen, drei Klaviersonaten, mehrere Stücke für Violoncello und Klavier
und 17 Polnische Lieder. (Bild von original Preludium)
Chopin wurde oft wegen seiner Virtuosität und Improvisationskunst als
„Nachfolger Mozarts“ bezeichnet. Seine romantisch - poetische Klavierkunst
hat die Klaviermusik bis ins 20. Jahrhundert stark beeinflusst.