4 Mazurken Opus 68
Mazurka op.68 Nr.1 in G-Dur
Die erste Mazurka unterscheidet sich mit ihrer einfachen Melodien und Harmonien
nicht wesentlich von jenen populären Mazurken, die in Polen so zahlreich entstanden.
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Mazurka op. 68 Nr.2 in a-moll
Opus 68 No.2 in a-Moll ist ein Jugendwerk Chopins, bereits 1826 oder 1827
entstanden, etwa zur selben Zeit wie die Nocturne in e-Moll op.72 no.1. Septakkorde
der lydischen Dominante und der äolischen Doppeldominante (B-2) werden
hier zwar stilvoll eingesetzt, jedoch treten slawische Temperamentsausbrüche
stärker in den Vordergrund als bei seinen anderen Frühwerken. Elektrisierende
Rhythmik kommt in den dreißig pirouettenhaft wirbelnden Trillern, deren
akzentuierter Schlusston immer den ersten Ton eines neuen Taktes bildet, besonders
intensiv zum Ausdruck.
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Mazurka op. 68 Nr.3 F-Dur
Die 3. Mazurka unterscheidet sich von den beiden vorigen - äußerst tänzerischen
- durch größere Nachdenklichkeit und Finesse. Vor allem die erste Periode verdient
Beachtung wegen ihrer keineswegs banalen Struktur und wegen ihres Ausdrucks.
Die Melodie selbst trägt klar volksmusikhafte Züge und beruht auf der phrygischen
Skala a-b-c-d-e-f-g, was moch vo Abschluss der Phrase mit seinem kleinen Sekundschritt
betont wird. Die Harmonik strebt im ersten Zweitakter stützen Dur-Akkorde,
den zweiten Moll-Akkorde, wodurch die Periode in zwei im Ausdruck entgegengesetze
Teile gegliedert wird: Die im wensentlichen gleichen Motive erscheinen dadurch
in auffallend unerschiedlicher Stimmung. Ostentativ auf Vorbilder der Volksmusik
bezieht sich das Trio der Mazurka. Die lydische Melodie, gespielt im hohen
Register stützt sich auf ein und dieselbe hartnäckige wiederholte Quinte wie
zur Begleitung der Bassgeige. Dem Eintritt der Melodie, deutlich volksmusikhaft
in ihrer Zeichnung und im ABschluss der Periode, geht der bloße Klang jener
Bass-Quinte voraus, die mit wechselnder Akzentuierung wiederholt wird.
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Mazurka op. 68 Nr.4 in f-moll
Mazurka Opus 68 No.4 ist laut Fontana das letzte Werk des Komponisten. Es
ist nur als Skizze erhalten geblieben und ist später von Franchomme, Hedley
und Ekier rekonstruiert worden. Die darin verwendeten Stilmittel sind uns sehr
vertraut: Ausgewogenheit des diatonischen und chromatischen Materials in der
ersten Phrase, fließendes, walzerartiges Zwischenspiel, chromatische
Symmetrien in Takte 32-39. Doch der elegische Ton dieser letzen Mazurka wirkt
besonders schmerzlich und bildet einen würdigen Abschluss des Genres,
dem sich Chopin sein Leben lang widmete.
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Quellenangaben
- Tadeuz A. Zielinski: "CHOPIN - Sein Leben, sein Werk, seine Zeit"
- http://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/mus/18366.html
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