Dieser Zyklus ist 1838-39 komponiert und 1840 veröffentlicht worden.
Stück Nr.1 ist länger als die bisherigen Anfangsstücke und sehr anspruchsvoll. An manchen Stellen etwas holprig, warten auf einen viele chromatische Verfärbungen, die eine eindeutige Dur oder Moll-Unterscheidung erschweren. Überhaupt setzt Chopin wieder auf das Konzept des Nebeneinanders beider (klassischer) Tongeschlechter, ohne das eine dem anderen vorzuziehen. Ungewöhnlich ist das Fehlen jeglicher Wiederholungen, was im krassen Gegensatz zum vorhergehenden Zyklus steht.
Op. 41 vereint zudem die harmonischen Veränderungen von Opus 30 mit den hervorstechenden folkloristischen Elementen seiner frühen Mazurken. Alle vier Stücke enthalten Bordun-Orgelpunkte, während in zwei Mazurkas mit alternierenden modalen und diatonischen Themen-Aufstellung experimentiert wird (ähnlich Opus 30). Neu ist jedoch die Einführung des phrygischen Modus. In Nr.1 erfolgt die Annäherung an eine e-Moll Tonika noch diatonisch dann phrygisch - genau umgekehrt zu.
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Nr.4: phrygischem Material in cis-Moll folgt diatonisches in der Paralleltonart (E-Dur). Ähnlich dem ersten Stück aus Opus 30, verändert ein späterer Eintritt des phrygischen Materials in der letzten Mazurka das Tongeschlecht, um zwischen der zweiten und dritten Tonstufe eine übermäßige Sekunde zu schaffen. In diesem Zyklus werden Elemente verwendet, die auch schon den früheren Mazurken Farbe verliehen, wie z.B. tonale Verschiebungen in Nr.2 bis hin zum unerwarteten Abbruch des sich aufbauenden Themas.
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