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Etüde in C-Dur op.10 Nr.1

Man kann heute nur noch vermuten, welchen Eindruck die erste Etüde in C-Dur auf PIanisten und Publikum gleichermaßen gemacht haben muss. Nie zuvor hatte es Klaviermusik von solch ausladendem Schwung und muskulärem Krafteinsatz gegeben. Es ist, als ob Chopin es irgendwie geschafft hätte, eine einfache Choralmelodie mit der tosenden Wucht eines Wasserfalls zu verbinden.

Das Werk ist ein Mirakel an Geläufigkeit, Gelenkigkeit und Spannweite. Chopin selnst hatte eine begrenzte Handspannweite (er konnte eine Dezime greifen), aber diesen Nachteil machte er durch zwei Dinge mehr als wett: er besaß, wie Liszt in seinem Chopinbuch bezeugt, lange schmale, kräftige Finger und ein äußerst geschmeidiges Handgelenk. Viele Seine Zeitgenossen berichteten, dass er mit "Schlangenfingern", "Elfenfingern", "Samtfingern" spielte, und nur mit solchen Fingern kann man diese schwierige Etüde bewältigen.

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Quellenangaben

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